Weitestgehend unterschätzt – sich als Arzt selbst abzusichern
Tagtäglich gibt man sein bestes und ist für andere Menschen da um beispielsweise gesundheitliche Vorsorge zu betreiben, ihr Leiden zu lindern oder gar Leben zu retten. Hierbei kann das eigene
Leben sowie die eigene Sicherheit teils zur Nebensache werden – und das nicht nur in
Gesundheitsfragen.
Doch dies sollte auf keinen Fall der Fall sein! Denn nur wenn man selbst gut abgesichert ist, kann man anderen helfen.
Mediziner können häufig sogar bei der privaten Krankenkasse durch spezielle Konditionen sparen, nicht zuletzt, da auch Familienmitglieder profitieren können. Sogenannte Ärztetarife bieten vergünstigte Tarife an, doch vorsicht, nicht jede Krankenkasse bietet diese an!
Weshalb sollte ich als Mediziner über spezielle Versicherungen nachdenken? Egal ob Medizinstudent, Assistenzarzt oder niedergelassener Mediziner – für alle Berufsgruppen ist dies essentiell!
Als Arzt ist man tagtäglich hohen Risiken ausgesetzt. Sei es, dass beispielsweise im Fall von Chirurgen die Hände das tägliche Einkommen absichern oder gar die allgemeine Gesundheit ausschlaggebend für das weitere Ausüben des Berufes ist. Egal welcher Punkt Ihnen selbst als erstes in den Kopf schießt: Ihre eigene Gesundheit bleibt nunmal die Basis Ihrer täglichen Arbeit sowie Ihres Einkommens!
Jedoch sind Sie als Arzt täglich extremen Risiken ausgesetzt, nicht nur während Ihrer Arbeitszeit. Bakterien, Viren sowie scharfe Gegenstände können die eigene Arbeitsfähigkeit bedrohen. Oder gar eine kleine Unachtsamkeit während der täglichen Hausarbeit wie beispielsweise in der Küche beim Gemüseschneiden. Deshalb ist es umso wichtiger, dass Sie sich umfassend absichern!
Berufsunfähig – und nun?
Es kann schnell passieren, dass man als Mediziner berufsunfähig wird. Nicht zuletzt durch einen Küchenunfall oder gar Arbeitsunfall. Diese Risiken lassen sich fast nahezu sorglos durch eine Berufsunfähigkeitsversicherung abdecken, denn hierdurch lässt sich Berufsunfähigkeitsrente beziehen.
Eine Berufsunfähigkeitsversicherung kann in verschiedenen Stufen abgeschlossen werden. Beispielsweise leistet die normale Berufsunfähigkeitsversicherung aus dem Ärzte Versorgungswerk erst ab vollständiger Berufsunfähigkeit, da vor der Versicherungsleistung geprüft wird, ob nicht eine Versetzung in einen anderen ärztlichen Beruf möglich wäre.
Auch bei den Berufsunfähigkeitsversicherungen gibt es die Möglichkeit eine private Versicherung abzuschließen. Diese leistet unter anderem teils schon ab 50%-Berufsunfähigkeit und deckt die Leistung der davor zuletzt ausgeübten ärztlichen Tätigkeit ab. Je nach Versicherungsart und Versicherungsbedingungen wird bei einer Berufsunfähigkeit dem Versicherungsnehmer eine monatliche Zahlung in der jeweiligen Höhe und Dauer gewährt. Hierdurch soll sichergestellt werden, dass das Einkommen auch bei länger anhaltenden Krankheitsdauern abgedeckt ist.
Absicherung für Schadensersatzansprüche, lohnt sich das?
Ebenfalls gilt es nicht nur sich selbst abzusichern, denn man hat täglich mit anderen Menschen zu tun. Ein kleiner Behandlungsfehler kann teils zu erheblichen Folgen führen und dies wiederum zu Haftungsansprüchen gegenüber dem behandelnden Mediziner. Leider passieren Fehler auch einmal unbewusst dem oder der Besten und sich menschlich, sodass der Fall der Fälle ebenfalls hier unbedingt abgesichert sein sollte. Denn: im schlimmsten Fall haftet der Mediziner mit seinem Privatvermögen! Und die Schadensersatzansprüche können schnell in unzählige Summen steigen.
Ebenfalls kann es jedoch auch sein, dass Schadensersatzansprüche fälschlicherweise aufgestellt werden. Auch in diesem Falle sollte man vorsorgen und durch eine gute Versicherung nachts ruhig schlafen können.
Krankenversicherung für Mediziner
Gesetzlich versichern oder doch lieber privat?
Krankenversichert ist grundsätzlich jeder, egal ob angestellter Mitarbeiter, angestellter Mediziner oder selbstständiger Mediziner. Hierbei ist jedoch wichtig zu wissen, dass jeder angestellte
Mediziner beispielsweise in der gesetzlichen Krankenversicherung pflichtversichert ist.
Für Mediziner gibt es spezielle Kranken- sowie Berufsunfähigkeitsversicherungen, die weitestgehend und bestmöglich den schlimmsten Fall der Fälle abdecken sollen. Diese sind jedoch nicht in der gesetzlichen Krankenversicherung inkludiert, sodass meist die privaten Krankenkassen einen besseren Leistungsanspruch bieten. Es kann sich somit lohnen, einen genaueren Blick in die Versicherungsbedingungen zu werden, denn nicht selten gelten auch besondere Konditionen um den jeweiligen Bedürfnissen gerecht zu werden. Hierbei ist jedoch zu beachten, dass für den Eintritt in eine private Krankenkasse die Jahresentgeltgrenze von 64.350 Euro (Stand: 2022) überschritten werden muss.
Einige Versicherungen bieten sogar individuelle Möglichkeiten der Versicherungszusammenstellung, die je nach Anforderung und Risiko ausgewählt werden können. Hierbei unterscheidet sich der jeweilige Versicherungsschutz je nach Berufsstand, sodass beispielsweise in den Details nach Assistenzärzten, Medizinstudenten, Angestellten oder niedergelassenen Ärzten unterschieden wird.
Ebenfalls gibt es die Möglichkeit die Versicherungen individuell aus zahlreichen Einzelversicherungen zusammen zu stellen. In diesem Falle lohnt es sich bei einer Krankenversicherung gezielt nachzufragen oder seinen Versicherungsmakler zu befragen.
Im Falle des Eintrittes in eine private Krankenkasse gilt vor allem eines: Je früher desto besser! Denn viele der Krankenkassen bieten eine sogenannte Alterungsrückstellung an. Durch diese sollen hohe Beitragskosten im Rentenalter vermieden werden, da die Kasse selbst die finanziellen Polster splittet. Je früher ein Leistungsnehmer eintritt, desto längere Zeit bezahlt er Beiträge und diese können als Polster für spätere Jahre genutzt werden. Zudem kann sich ein frühes Eintrittsalter hinsichtlich der nötigen Gesundheitsprüfung bewähren. Diese ist nötig, um der Krankenkasse einen Überblick über den aktuellen sowie vorausgegangenen Gesundheitszustand zu bieten und bemisst in der Vergangenheit durchgeführte Behandlungen sowie Krankheiten um den Beitrag festzulegen. Allgemein wird somit der Beitrag für die private Krankenkasse anhand des Gesundheitszustandes sowie dem Eintrittsalter bemessen.